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2025
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«Überrascht hat mich, dass bei grenzüberschreitenden Fällen...»

Liebe Petra, was sind deine wichtigsten Take-Aways vom Seminar?
Petra Caminada: Mir wurde einmal mehr bewusst, wie komplex die Fragestellungen bei internationalen Arbeitsverhältnissen sind und wie schwierig es vor allem für Arbeitgeber mit wenigen Mitarbeitenden und für Startup-Unternehmen ist, hier Fuss zu halten.
Die Referierenden haben dies mit ihren Fallbeispielen aus der Praxis sehr gut aufgezeigt. Ob bei steuer- oder sozialversicherungsrechtlichen Fragen hat sich einmal mehr gezeigt, dass eine frühzeitige Abklärung gerade auch mit der zuständigen Steuer- und/oder Sozialversicherungsbehörde viel Zeit, Kosten und wohl nicht zuletzt auch Nerven bei allen Beteiligten sparen kann.
Was hat dich am meisten überrascht/gefreut?
Mich hat in erster Linie der Enthusiasmus der Referierenden während ihrer Referate und der rege Austausch mit den Seminarteilnehmenden sehr gefreut. Mit ihrem fundierten Wissen haben die Referierenden den Teilnehmenden die komplexen Fragestellungen sehr anschaulich dargelegt.
Überrascht hat mich, dass bei grenzüberschreitenden Fällen Sozialversicherungsbeiträge unter Umständen über mehrere Jahre rückerstattet werden müssen, wenn der betroffene Arbeitnehmende dem Sozialversicherungssystem des falschen Staates unterstellt war. Die Rückerstattung hat nämlich unabhängig davon zu erfolgen, ob die Person in dieser Zeit auch Sozialversicherungsleistungen «im falschen Staat» in Anspruch genommen hat.
Welches Fallbeispiel wurde besonders kontrovers diskutiert und weshalb?
Zu diskutieren gab der Fall, bei dem eine Arbeitgeberin in der Schweiz für ihre internationalen Arbeitnehmenden einen Dienstleister damit beauftragt, im Wohnsitzstaat der Mitarbeitenden als offizieller Arbeitgeber aufzutreten und die lokalen Arbeitgeberpflichten zu übernehmen (sog. Employer of Record).
Diese neuere Entwicklung wirft gerade auch steuer- und sozialversicherungsrechtlich einige Fragen auf, die noch nicht geklärt sind. So wurde die kontrovers Frage diskutiert, ob solche Mitarbeitenden überhaupt an einem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der Arbeitgeberin in der Schweiz partizipieren können.
Wir danken Petra Caminada für die Leitung dieses Seminars sowie allen Referierenden für ihre spannenden Workshops: Stéphanie Fuchs, Noëmi Kunz-Schenk, Franziska Stadtherr, Andreas Schiek, Sandro Di Giulio, Alain Friedrich, Jennifer Herren und Dominique Frison.
Sie haben das Seminar verpasst? Kein Problem: Alle Unterlagen können Sie hier einzeln oder als ganzen PDF-Seminarordner bestellen.